Bauernbund kritisiert willfährige Anpassung der Energiestrategie

Der Bauernbund Brandenburg hat die brandenburgische Landesregierung aufgefordert, umgehend mit den Vorbereitungen für eine Änderung des Braunkohleplans Welzow Süd II zu beginnen. „Statt die vor fünf Jahren selbst beschlossene Energiestrategie willfährig den Wünschen eines tschechischen Konzerns anzupassen, sollte Rot-Rot endlich die Hängepartie für 800 brandenburgische Bürger beenden und sicherstellen, dass das schöne niederlausitzer Dorf Proschim eine Zukunft hat“, sagte Bauernbund-Vorstand Marcus Schilka. Es sei ökonomisch unverantwortlich, nochmal mehr als 1.800 Hektar land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen in öde Abraumhalden zu verwandeln, so der 34jährige Landwirt aus Guhrow im Spreewald: „Wir brauchen dieses Land zum Produzieren.“

Für den Bauernbund sei es dabei unerheblich, ob die Kraftwerke noch bis 2030 oder mit entsprechend verminderter Last bis 2050 betrieben werden, nahm Schilka auf die aktuellen Diskussionen über die Restlaufzeiten Bezug: „Entscheidend ist, dass keine neuen Tagebaue mehr ausgewiesen werden, Landwirtschaft Bestandsschutz hat und Bewohner von Proschim endlich wieder in die Zukunft investieren können – ohne Angst, dass ihnen alles weggenommen wird.“