Bauernbund zur Ernte: Gewässerunterhaltung statt Schlechtwettergeld

Nach einer in fast allen Regionen sehr guten Maisernte hat der Bauernbund Brandenburg am heutigen Erntedanktag seine Kritik an den von der Landesregierung geplanten Hilfen für witterungsgeschädigte Betriebe bekräftigt. "Wir wirtschaften unter freiem Himmel und müssen mit dem Wetter klarkommen", sagte Bauernbund-Vorstand Jens Gerloff, Landwirt aus Teetz in der Ostprignitz: "Diese Ernte war für sehr viele Betriebe nicht einfach, aber wenn nur einige Betriebe Geld erhalten, sehen wir das als Wettbewerbsverzerrung." Für die vom Starkregen besonders betroffenen Bauern im Rhin-Havel-Luch wäre das veranschlagte Geld deutlich sinnvoller angelegt, wenn das Land den auf weite Strecken zugewachsenen Kleinen Havelländischen Hauptkanal gründlich räumen würde, damit er wieder größere Wassermengen abführen kann, ist Gerloff überzeugt.

Generell befürchtet der Bauernbund, dass das Image der Landwirtschaft unter immer neuen Hilfsprogrammen leiden könnte. Gerloff: "Durch die Direktzahlungen pro Hektar haben wir bereits eine Basis-Absicherung, und ansonsten gilt: Die vier Feinde der Landwirtschaft sind nicht Frühling, Sommer, Herbst und Winter, sondern Globalisierung, Monopole, Bürokratie und Steuern."