Bauernbund gegen südamerikanisches Gensoja und Hormonfleisch

Der Bauernbund Brandenburg, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe im Land, hat sich für einen Abbruch der Freihandelsgespräche mit den Staaten der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur ausgesprochen. "Es ist wenig glaubwürdig, wenn die Bundesregierung unsere heimische Landwirtschaft mit kleinkarierten und oftmals sinnlosen Dünge- oder Tierwohlauflagen überzieht, aber für genmanipuliertes Soja und hormonbehandeltes Rindfleisch aus Brasilien und Argentinien werden die Grenzen großzügig aufgemacht", stellte Bauernbund-Vorstand Thomas Kiesel fest. Aufgabe der Regierung sei es vielmehr, die Verbraucher vor minderwertigen Produkten aus Übersee zu schützen, so der 47jährige Landwirt aus Barsikow im Ruppiner Land: "Die für nächste Woche geplante neue Verhandlungsrunde in Montevideo muss daher mindestens so lange ausgesetzt werden bis die Mercosur-Staaten in der Lage sind, unseren Qualitätsanforderungen gerecht zu werden."

Dabei spricht sich der Bauernbund nicht grundsätzlich gegen Agrarimporte aus. "Bei Kaffee und Bananen wird es wenig Alternativen geben, aber alle Produkte, die wir hier auch selbst erzeugen können, müssen in den Exportländern zu denselben sozialen und ökologischen Standards produziert werden wie bei uns", so Kiesel weiter: "Wir deutschen Bauern fürchten nicht den weltweiten Wettbewerb, aber wir wollen auch nicht konkurrieren mit der Ausbeutung von Mensch und Natur."