Bauernbund fordert von Klöckner Konsequenz bei der Düngeverordnung

Der Bauernbund Brandenburg hat den Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für eine Änderung der Düngeverordnung als "ersten Schritt in die richtige Richtung" bezeichnet. Die Verschärfung der Düngeregeln sei in Gebieten gerechtfertigt, wo nachweisbar durch die Landwirtschaft verursachte Nitratbelastungen festgestellt wurden, sagte Bauernbund-Präsident Marco Hintze, der in Krielow im Havelland einen Ackerbau-Rindermast-Betrieb bewirtschaftet: "Nun müssen konsequenterweise in einem zweiten Schritt die mindestens neunzig Prozent unserer Betriebe, die in unbelasteten Gebieten nachhaltig wirtschaften, von überflüssigen Auflagen der aktuellen Düngeverordnung befreit werden."

Im Detail wünscht sich Hintze noch fachliche Nachbesserungen an Klöckners Vorschlag: "Der rechnerische Nährstoffbedarf von Nutzpflanzen kann nicht politisch abgesenkt werden, zielführend ist eher eine Obergrenze pro Düngergabe." Auch sieht der 47jährige Landwirt keine Notwendigkeit für einen schlagbezogenen Nachweis, hier sollten alle Schläge im Umfeld des Betriebssitzes als eine Einheit bewertet werden. Grundsätzlich aber begrüße er die regionale Ausdifferenzierung, die bereits in der EU-Nitratrichtlinie als Standardverfahren vorgegeben sei.

Für die Düngeverordnung 2020 strebt der Bauernbund ein dreigliedriges System an, so Hintze: "Neue Düngeregeln nur für belastete Gebiete. Die aktuellen Düngeregeln nur für Betriebe mit sehr hohem Tierbesatz (über 2 GV/ha) oder mit sehr großen Tierbeständen (über UVP-Grenze). Für alle anderen Betriebe sollten die Düngeregeln von 2006 wieder eingeführt werden." Die Düngeverordnung 2006 habe erfolgreich zum Gewässerschutz beigetragen, denn zehn Jahre nach ihrem Inkrafttreten hatten laut Nitratbericht der Bundesregierung alle Oberflächengewässer in Deutschland Trinkwasserqualität. "Was will man mehr?", fragt Hintze.