Bauernbund gegen Gewerkschaft: Braunkohle darf die Energiewende nicht blockieren

Der Bauernbund Brandenburg hat der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE) vorgeworfen, sich jeder konstruktiven Diskussion über die Zukunft der Lausitz zu verweigern und die Vattenfall-Beschäftigten für die Interessen der Konzernspitze zu instrumentalisieren. "Die Gabriel-Pläne sind nichts anderes als die Umsetzung der 2011 vom Bundestag fast einstimmig beschlossenen und bislang überaus erfolgreichen Energiewende", sagte Bauernbund-Vorstand Marcus Schilka. Jetzt zu verlangen, dass die bereits durch Verzicht auf Förderrechte und Wasserabgaben hoch subventionierte Braunkohle überhaupt nicht für ihre gigantischen Umweltzerstörungen zahlen soll, sei weltfremd, so der 32jährige Landwirt aus Guhrow im Spreewald: "Von ihrer Gewerkschaft aufgehetzt demonstrieren diese so genannten Lausitzer Kumpel dafür, dass andere Lausitzer von Haus und Hof vertrieben werden, dass noch mehr Dörfer, Äcker und Wälder unserer Heimat im Abgrund verschwinden – was bilden die sich eigentlich ein, wer sie sind?"

Schilka forderte die Gewerkschaft auf, ihre Blockadehaltung aufzugeben und in einen Dialog über den notwendigen Strukturwandel zu treten. Nach dem schrittweisen Auslaufen der Braunkohleverstromung biete die Rekultivierung noch Arbeit für Jahrzehnte, außerdem fehlen nicht wie anderenorts Fachkräfte in den technischen Berufen: "Die Lausitz hat die Chance, sich von einer trostlosen Monostruktur zu einer blühenden Wirtschaftsregion zu entwickeln."