Bauernbund zur Biberverordnung: Nächster Schritt muss Anpassung des Schutzstatus sein

Der Bauernbund Brandenburg hat die von Agrarminister Jörg Vogelsänger gestern in Kraft gesetzte Biberverordnung als "Schritt in die richtige Richtung, aber vermutlich wirkungslos" bezeichnet. "Ja, es ist ein gutes Signal, dass die unsinnigerweise immer noch unter Schutz stehenden Tiere grundsätzlich wieder getötet werden dürfen", sagte Bauernbund-Vorstand Lutz Wercham, Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oderbruch. Dass mit den europäischen Vogelschutzgebieten fast ein Viertel der Landesfläche und gerade die von Biberschäden besonders betroffenen Regionen ausgenommen sind, mache die Verordnung jedoch zu einem "harmlosen Stück Papier". Auch sei es eine Zumutung, dass der geschädigte Landwirt erst in einem mühsamen Verfahren die Notwendigkeit der Tötung nachweisen müsse, bemängelte Wercham.

Der Bauernbund unterstützt daher den von der CDU in den Landtag eingebrachten und inzwischen von Parlamentariern mehrerer Fraktionen aufgegriffenen Antrag, die Biberplage nach Brüssel zu melden, um eine Anpassung des Schutzstatus zu erreichen. Wercham: "Erst wenn wir den Biber durchgängig an Entwässerungsgräben jagen dürfen, besteht eine Chance, das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen."