Bauernbund genervt von Gesprächen: Biber-Munition statt Biber-Management

Anlässlich des heute durch die Landesregierung in Potsdam veranstalteten Biber-Forums hat der Bauernbund Brandenburg seine Kritik am strengen Schutz des Schadnagers bekräftigt. „Es ist grotesk, mit welchem finanziellen und personellen Aufwand das Ministerium die Biberplage inzwischen verwaltet“, kritisierte Bauernbund-Vorstand Marco Hintze die erneute Diskussionsrunde: „Dieses Problem löst man nicht mit Foren, Beratern und Management, sondern mit Ködern, Fallen und scharfer Munition.“

Die durch Minister Vogelsänger erlassene Biberverordnung habe sich, wie vom Bauernbund vorhergesagt, als wirkungslos erwiesen, stellte Hintze fest: „Wenn von tausenden Bibern am Ende eines langen bürokratischen Verfahrens dieses Frühjahr ganze zehn getötet werden dürfen, hätte man sich die Mühe auch sparen können.“ Wirkungsvoller seien die vielerorts von der Landbevölkerung ergriffenen Selbsthilfemaßnahmen – diese stehen aber dank der Untätigkeit des Ministers weiterhin unter Strafandrohung, sagte der 43jährige Landwirt, der in Krielow bei Werder Ackerbau und Mutterkuhhaltung betreibt.

Der Bauernbund fordert seit fünf Jahren die Jagd auf den Biber. Dass die geschützten Tiere sich in Brandenburg sehr gut erholt haben, wird inzwischen von niemandem mehr bestritten. Sie vernichten Bäume, setzen Felder und Wiesen und Keller unter Wasser, unterhöhen Deiche und Straßen, richten Schäden in Millionenhöhe an. Trotzdem weigert sich die Landesregierung bisher, eine Lockerung des Schutzes bei der EU in die Wege zu leiten.