Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben in einem Schreiben an Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt auf einem Ausgleich des Preisgefälles zum Weltmarkt als Kern der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik bestanden. „Kaum ein märkischer Landwirt ist mit dem gegenwärtigen, durch Bürokratie und Bevormundung geprägten System staatlicher Ausgleichszahlungen glücklich“, betonte Präsident Marco Hintze und stellte zugleich fest: „Kommt es jedoch zu den von der EU-Kommission geplanten drastischen Kürzungen, muss es eine andere Form des Ausgleichs geben und dafür kommen nur Schutzzölle in Frage.“ Bei den anstehenden Verhandlungen mit Brüssel sollte es deshalb nicht lediglich um die Höhe der Agrarausgaben gehen, sondern ebenso um den Umfang von Agrareinfuhren, fordert der 53jährige Rindermäster aus dem havelländischen Krielow. Zölle seien ein legitimes Instrument, um die heimische Wirtschaft zu schützen, das weltweit an Bedeutung gewinne, merkt Hintze an und rät der Ministerin, ihre absolut berechtigte Kritik am Haushaltsentwurf der EU-Kommission damit auf eine noch breitere Grundlage zu stellen.


Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben der Landesregierung angeraten, ihre Empfehlung von Solarparks auf ertragreichen Böden zurückzunehmen. „Zum Schutz der heimischen Lebensmittelproduktion halten wir es für dringend geboten, die zuletzt im August 2023 herausgegebene Arbeitshilfe für Kommunen zur Ausweisung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen grundlegend zu überarbeiten“, sagte FREIE BAUERN-Vizepräsident Lutz Wercham. Die technische Gewinnung von Sonnenenergie auf landwirtschaftlichen Flächen komme aus ökonomischen Gründen nur ausnahmsweise und nur auf Grenzertragsstandorten in Frage, argumentiert der 38jährige Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oder-bruch: „Wir sollten uns immer wieder vergegenwärtigen, dass es sich bei der Photosynthese unserer Nutzpflanzen bereits um die effizienteste denkbare Gewinnung von Sonnenenergie handelt und die heimische Lebensmittelproduktion im Krisenfall höhere Systemrelevanz besitzt als alles andere.“
Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben sich zustimmend zum heute von der Regierungskoalition in den Landtag eingebrachten Gesetzentwurf für eine Verwaltungsvereinfachung in den Bereichen Landnutzung und Umwelt geäußert. „Insbesondere mit der ersatzlosen Streichung des Vorkaufsrechts zugunsten von Naturschutzorganisationen erfüllt das Gesetz eine langjährige Forderung der Landwirtschaft“, lobt FREIE-BAUERN-Vorstand Maik Behrend das Vorhaben: „Gerade viele kleinere Betriebe, die in ökologisch sensiblen Gebieten eher extensiv wirtschaften, hatten in den letzten Jahren erhebliche Probleme, ihre Existenz zu sichern, weil jeder Flächenkauf unter diesem Vorbehalt stand.“ Durch das Vorkaufsrecht hätten mit öffentlichen Mitteln ohnehin übermäßig subventionierte private Verbände und Stiftungen den totalen Zugriff auf Flächen gehabt, deren besonderer ökologischer Wert erst durch bäuerliche Bewirtschaftung entstanden sei, kritisiert der 50jährige Bio-Rinderzüchter aus Neuholland im Landkreis Oberhavel: „Das war eine unerhörte Anmaßung gegenüber der in der Region ansässigen Landbevölkerung, die jetzt hoffentlich bald vorbei ist.“
Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben ihre Mitglieder vor einem Erwerb der digitalen Erntegut-Bescheinigung der Saatgut-Treuhand gewarnt. „Momentan plustert sich Agravis auf, der Konzern würde nur entsprechend deklariertes Getreide abnehmen, Topagrar titelt sogar, Getreide ohne Bescheinigung könnte bald vernichtet werden“, wundert sich FREIE-BAUERN-Vorstand Ulf Simon: „Ich kann den Berufskollegen nur raten, ruhig zu bleiben. Erstens wächst auf unseren Feldern ein wertvoller Agrarrohstoff heran und zweitens hat nicht nur Agravis Interesse daran.“ Keinesfalls werde er sich von einem Getreideaufkäufer dazu verpflichten lassen, gegenüber dem privatwirtschaftlichen Inkassounternehmen der Saatgut-Multis sensible betriebliche Daten preiszugeben, kündigt der 55jährige Ackerbauer aus Michaelisbruch in der Ostprignitz an: „Nachdem die Treuhand-Spitzel schon im vergangenen Jahr mit der Einführung ihrer digitalen Datenkrake am Widerwillen der Landwirtschaft gescheitert sind, soll jetzt offenbar mithilfe von Agravis eine zusätzliche Drohkulisse aufgebaut werden. Lassen wir sie nochmal scheitern.“
Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben die Landesregierung ermutigt, das im Koalitionsvertrag ausgesprochene Vertrauen in die gute fachliche Praxis der märkischen Landwirtschaft mit politischem Leben zu füllen. „Wenn sich Hanka Mittelstädt und Dietmar Woidke morgen auf der BraLa anhören dürfen, wie der Bauernverband Agrarsubventionen und Förderprogramme verschlanken will, sollten sie die wirklich großen Herausforderungen beim Bürokratieabbau nicht aus den Augen verlieren“, wünscht sich FREIE-BAUERN-Vorstand Thomas Kiesel: „Unser Berufsstand, der mit einer Vielzahl an praxisfernen, oftmals kontraproduktiven Auflagen reguliert und dabei flächendeckend kontrolliert wird, braucht einen echten Befreiungsschlag.“ Unter Bürokratieabbau versteht der 54jährige Ackerbauer aus Barsikow in der Prignitz deshalb ausdrücklich nicht die technische Optimierung von Kontrollmechanismen, sondern eine spürbare Verringerung der Regelungsdichte: „Wenn das mit dem Vertrauen ernst gemeint ist, müssen wir künftig wieder deutlich mehr Entscheidungen auf unseren Betrieben in unternehmerischer Eigenverantwortung treffen.“
Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben an die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der DDR vor 65 Jahren erinnert und eine Neuausrichtung der Agrarpolitik auf bäuerliche Familienbetriebe gefordert: „Der mit brutaler Gewalt und Psychoterror durchgesetzte Zusammenschluss von 400.000 bis dahin selbständigen Bauern zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften war ein großes Verbrechen“, sagte FREIE-BAUERN-Vorstand Jens Gerloff bei einer Kranzniederlegung an dem von seinem Verband in Kyritz errichteten Denkmal für die Opfer des so genannten Sozialistischen Frühlings. Dass es den LPG-Nachfolgern nach der Wende gelungen sei, mit Hilfe alter Seilschaften und dem Segen der herrschenden Agrarpolitik genau diese Großbetriebe durch massive Begünstigung am Leben zu halten, habe die Entwicklung hin zu einer gesunden bäuerlichen Agrarstruktur in weiten Teilen Ostdeutschlands ausgebremst mit negativen Folgen bis heute, bedauert der 60jährige Mutterkuhhalter aus Teetz in der Prignitz: „Auch in der märkischen Landwirtschaft haben wir nach wie vor zu wenige Selbständige, zu wenig Privatinitiative und zu wenig Wertschöpfung.“
Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben die Kürzung der Fördermittel für Naturschutzverbände im geplanten Doppelhaushalt als ersten Schritt in die richtige Richtung bezeichnet und Finanzminister Robert Crumbach zugleich aufgefordert, das Thema grundsätzlicher anzugehen. „Wenn BUND, Nabu und andere, die sich selbst gern als Nichtregierungsorganisationen bezeichnen, von der Regierung mit umfangreichen Geldern ausgestattet werden, ist das nicht nur Steuerverschwendung, sondern zugleich ein Demokratieproblem“, meint Lutz Wercham, Vizepräsident der FREIEN BAUERN Brandenburg. Die gesellschaftliche Debatte brauche durchaus Verbände, die sich glaubwürdig gegen staatlich sanktionierte Naturzerstörung zur Wehr setzen statt von den damit regelmäßig verbundenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu profitieren, argumentierte der 38jährige Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oderland: „Wer direkt Geld vom Staat bekommt im Rahmen der institutionellen Förderung, wird mit substanzieller Kritik jedoch eher vorsichtig sein und sich lieber woanders austoben, etwa mit wirklichkeitsfremden Vorwürfen an die Landwirtschaft“.
Die FREIEN BAUERN Brandenburg haben der neuen Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt zum durchschlagenden Erfolg ihrer Initiative für ein besseres Wolfsmanagement gratuliert. „Dass die Anpassung von EU-Schutzstatus und Bundesnaturschutzgesetz sowie die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht nicht nur von der Agrarministerkonferenz befürwortet wurde, sondern jetzt auch noch Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden hat, gibt endlich Grund zur Hoffnung für die leidgeprüften Weidetierhalter“ sagte FREIE-BAUERN-Vorstand Frank Michelchen: „Es ist nur konsequent, dass die Ministerin des Bundeslandes mit der höchsten Wolfsdichte der Welt den totalen Schutz des Großraubtiers durch eine sinnvolle Regulierung ersetzen will – trotzdem muss man feststellen, dass ihre Vorgänger diesen Mut nicht hatten.“ In den vergangenen Jahren habe sich leider auch in Brandenburg ein undurchsichtiges Netzwerk aus Behördenmitarbeitern, Verbandsfunktionären und Freiberuflern etabliert, das von der Ausbreitung der Wölfe profitiert, so der 59jährige Biobauer aus Leibsch im Spreewald: „Sich mit dieser Macht anzulegen und schützend vor die verzweifelte Landbevölkerung zu stellen, erfordert Rückgrat und verdient unsere Unterstützung.“
Die FREIEN BAUERN Brandenburg stellen sich hinter die Entscheidung der neuen Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt, die Natur-Wiederherstellungsverordnung der Europäischen Union in ihrem Bundesland vorerst nicht umzusetzen. „Diese Verordnung ist ein theoretisches Konstrukt ohne jeden fachlichen Hintergrund“, sagte FREIE-BAUERN-Geschäftsführer Reinhard Jung: „Mit dem Hinweis auf fehlende rechtliche Vorgaben hat die Ministerin den Finger in die Wunde gelegt und deutlich gemacht, dass ideologiegetriebene Willkür keine Grundlage für verantwortungsvolles Staatshandeln sein kann.“ Bereits die Vorstellung, Natur müsse wiederhergestellt werden, offenbare ein Unverständnis der Brüsseler Bürokraten für ökologische Zusammenhänge, kritisiert der 59jährige Bio-Rindermäster aus Lennewitz in der Prignitz: „Natur ist die gesamte belebte Umwelt und damit auch die von uns Landwirten immer wieder neu gestaltete Kulturlandschaft, hier gibt es keinen definierbaren Ursprungs- oder Endzustand.“ Formuliert werden könnten daher stets nur Ziele, wie wir diese schöne und wertvolle Landschaft gemeinsam weiterentwickeln wollen, so Jung: „Dabei darf allerdings die regionale Versorgung mit Lebensmitteln nicht gefährdet werden.“