Als „wenig hilfreich" hat der Bauernbund Brandenburg die von verschiedenen Kommunalpolitikern angestoßene Diskussion über Neuzuschnitte von Landkreisen bezeichnet. „Bisher hat noch niemand Zahlen über finanzielle Einsparungen durch größere Landkreise vorgelegt. Es gibt nach wie vor keine nachvollziehbaren Gründe dafür, nur absehbare Nachteile für die Landbevölkerung", sagte Bauernbund-Präsident Karsten Jennerjahn, Landwirt aus Schrepkow in der Prignitz. Insbesondere kritisieren die Bauern, dass dem ländlichen Raum dadurch Arbeitsplätze und Kaufkraft verloren gehen.
„Der von Innenminister Schröter vorgelegte Leitbildentwurf für eine Kreisgebietsreform beruht auf der Annahme, größere Verwaltungseinheiten würden automatisch leistungsfähiger oder gar kostengünstiger arbeiten", kritisiert der Bauern-Präsident: „Das hat sich bereits bei der letzten Reform als Trugschluss erwiesen und ist auch heute ökonomisch falsch." Statt in vorauseilendem Gehorsam neue Kreisgrenzen zu entwerfen, sollten verantwortlich denkende Kommunalpolitiker deshalb lieber Bündnisse gegen die Zentralisierungspläne der Landesregierung schmieden, so Jennerjahn: „Die Bauern als wichtigster Berufsstand im ländlichen Raum lehnen diese Kahlschlagpolitik jedenfalls grundsätzlich ab."