Der Bauernbund Brandenburg hat vor der am Montag stattfindenden Auftaktveranstaltung zum Tierschutzplan seine Auffassung bekräftigt, dass das Akzeptanzproblem der Tierhaltung nicht bäuerliche Familienbetriebe betrifft, sondern Mastanlagen mit sehr vielen Tieren an einem Standort. „Deshalb lassen wir uns in die Tierhaltung von niemandem reinreden und lehnen jede Reglementierung unserer Produktion entschieden ab“, sagte Bauernbund-Vorstand Reinhard Benke, Landwirt aus Mörz im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
„Das Forum zum Tierschutzplan sehen wir in erster Linie als Möglichkeit zum fachlichen Austausch und zur Erarbeitung praxistauglicher Empfehlungen“, betonte Benke. Mit Viola Paulsen aus Zollchow (Rinder), Peter Kalies aus Ortwig (Schweine), Christoph Schulz aus Atterwasch (Geflügel), Hans Becker aus Uetz (Pferde) und Christian Schulze aus Höfgen (Umweltwirkung) habe der Bauernbund erfahrene Landwirte und Tierhalter für die Arbeitsgruppen benannt, die einen konstruktiven Dialog führen werden.
Die Vertreter des Volksbegehrens forderte Benke auf, an ihrer Glaubwürdigkeit zu arbeiten: „Wenn alle NABU- und BUND-Mitglieder in Brandenburg in ihren Gärten zehn Hühner halten würden, wäre das schonmal ein erster Schritt.“ Dass der NABU in einem Positionspapier für die Ausbreitung des Wolfes ernsthaft die Stallhaltung von Rindern und Schafen vorschlage, sei dagegen abwegig: „Mit solchen Experten lässt sich natürlich schwer über Tierwohl diskutieren.“