Der Bauernbund Brandenburg hat Zweifel an den Ergebnissen des von der Bundesregierung gestern vorgelegten Nitratberichts geäußert: „Bereits die Vervierfachung der Messstellen gegenüber dem letzten Bericht hat zu einer deutlichen Verringerung des Prozentanteils mit Grenzwertüberschreitungen geführt, aber noch immer ist Deutschland das Land mit den wenigsten Messstellen in der ganzen EU“, kritisierte Bauernbund-Präsident Karsten Jennerjahn. Trotz einer nach wie vor unlogischen Verteilung der Messstellen gebe es bis auf einige Regionen mit sehr hoher Viehdichte keine Hinweise darauf, dass von der derzeit betriebenen Landwirtschaft eine Gefährdung des Grundwassers ausgehen würde.
Selbst wenn man die handwerklichen Fehler des Nitratberichts außer acht ließe, bestünde kein Anlass zu Besorgnis, so der Bauernbund-Präsident: „Was in zehn Jahren im Grundwasser ankommt, kann nicht höher belastet sein als unsere Oberflächengewässer heute – und die haben zumindest in Brandenburg fast flächendeckend Trinkwasserqualität.“ Deshalb sei es falsch, aus dem Nitratbericht die Forderung nach einer Verschärfung des Düngerechts abzuleiten, sagte Jennerjahn und erneuerte den vom Bauernbund vor einem halben Jahr gemachten Vorschlag, Regionen ohne Trinkwasserprobleme von der geplanten Novellierung der Düngeverordnung auszunehmen.