Der Bauernbund Brandenburg hat die vom NABU aufgrund einer dubiosen Studie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen, die Menge der Fluginsekten sei durch eine angebliche Intensivierung der Landwirtschaft in den vergangenen 25 Jahren um 75 Prozent zurückgegangen. "Die einzigen landwirtschaftlichen Kulturen, auf denen aus gutem Grund in nennenswertem Umfang Insektenbekämpfungsmittel ausgebracht werden, sind Raps und Kartoffeln, diese machen nichtmal fünf Prozent der Fläche in Deutschland aus", argumentiert Bauernbund-Vorstand Thomas Kiesel, Ackerbauer aus Barsikow im Ruppiner Land: "Und in den vergangenen 25 Jahren hat hier weder in der Düngung noch beim Pflanzenschutz eine Steigerung der Intensität stattgefunden. "Selbst wenn es einen dramatischen Rückgang der Insektenpopulation gäbe, was der Bauernbund bezweifelt, könne die Landwirtschaft deshalb kaum dafür verantwortlich sein.
Statt stumpfsinnig immer nur die Bauern für alles Übel verantwortlich zu machen, sollte sich der NABU verstärkt mit Umweltthemen auseinandersetzen, empfiehlt Kiesel: "Für die Insekten war es bestimmt nicht von Vorteil, dass in den vergangenen 25 Jahren fast 800.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche mit Häusern und Straßen zugebaut und unzählige schöne Obst- und Gemüsegärten in englischen Rasen verwandelt wurden. Aber mit solcher Kritik würde der NABU sein eigenes Geschäftsmodell in Frage stellen, das auf Spenden von Autokonzernen und biederen Vorstadtbürgern beruht, die damit ihr ökologisches Gewissen freikaufen."