Der Bauernbund Brandenburg hält die durchgesickerten Überlegungen der EU-Kommission für eine Kappung der Agrarsubventionen bei etwa 240 Hektar (60.000 Euro) für einen richtigen Diskussionsansatz. "Es ist niemandem mehr zu erklären, dass riesige anonyme Agrarkonzerne bis zum letzten Hektar gefördert werden", sagte Bauernbund-Präsident Marco Hintze, der selber in Krielow bei Werder rund 560 Hektar bewirtschaftet: "Statt jetzt wieder nur rumzujammern, dass ostdeutsche Betriebe benachteiligt würden, werden wir konstruktiv auf die Kommission zugehen und Vorschläge machen, wie das Konzept im Sinne der ostdeutschen Bauern optimiert werden kann."
Als wichtigsten Verbesserungsvorschlag sieht Hintze die komplette Streichung aller Subventionen für Betriebe, die sich nicht im Eigentum ortsansässiger Landwirte befinden. "Dieses Geld geht ohnehin an Agrarinvestoren, die in Westdeutschland oder Holland sitzen, also fehlt es hier auch nicht", argumentiert der 45jährige Landwirt. Mit den auf diese Weise eingesparten Mitteln könnte die Kappungsgrenze zugunsten der ostdeutschen Bauern angehoben werden. Weiterhin sollte es nach den Vorstellungen des Bauernbundes möglich sein, einen Betrieb so aufzuteilen, dass daraus mehrere Betriebe mit unterschiedlichen Eigentümern entstehen, so Hintze: "Dann hätten die Agrarsubventionen, denen wir kostengünstige Lebensmittel verdanken, noch einen agrarpolitischen Mehrwert: mehr Selbständige, mehr Privatinitiative, höhere Wertschöpfung, lebendige ländliche Räume."