Der Bauernbund Brandenburg hat die von den ostdeutschen Landesbauernverbänden erhobene Forderung nach Dürrehilfe zurückgewiesen. "Das ist derselbe Unsinn wie die Nässehilfe im vergangenen Jahr. Diese staatlichen Programme sind so gestrickt, dass nur Betriebe in Existenznot sie in Anspruch nehmen können", kritisiert Bauernbund-Vorstand Jens Gerloff, der auf leichten Böden in der Ostprignitz wirtschaftet und nächste Woche mit der Ernte der notreifen Gerste beginnen muss: "Davon profitieren ganz überwiegend Großbetriebe, unsere Bauernhöfe gehen leer aus."
Dürrehilfen würden auf zweierlei Weise den Wettbewerb verzerren, macht der 53jährige Landwirt deutlich: "Sie retten risikofreudige Unternehmer, die sich aufgrund übermäßiger Investitionen in Schwierigkeiten befinden, und bestrafen damit alle Bauern, die sparsam und fleißig gewirtschaftet haben. Und während bei uns Bauern das Privatvermögen berücksichtigt wird, bleibt es bei den Eigentümern von Agrargesellschaften außen vor – entsprechend schnell wird dort Existenznot festgestellt."
Die Forderung der Landesbauernverbände zeige, wie weit diese sich von bäuerlichem Denken entfernt haben, sagte Gerloff weiter und befürchtet schweren Imageschaden für die Landwirtschaft: "Die Sonne scheint, der Regen fällt, der Landwirt schreit nach Steuergeld. Was macht das denn wieder für einen Eindruck?"