Der Bauernbund Brandenburg hat die Übereinkunft des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker mit dem US-Präsidenten Donald Trump als "Gipfel an Doppelmoral" bezeichnet. "Einerseits überzieht uns die EU mit fragwürdigen Umweltauflagen, die die Produktion hierzulande verteuern, andererseits öffnet Juncker die Grenzen für noch mehr billiges US-Soja", kritisierte Bauernbund-Vorstand Hans-Jürgen Paulsen. Das amerikanische Soja sei fast durchweg genmanipuliert und aufgrund der daraus folgenden primitiven Produktionsverfahren mit hohen Glyphosat-Rückständen belastet, begründete der 54jährige Ackerbauer und Milchviehhalter aus Zollchow in der Uckermark seine Ablehnung des "Deals". Bei den Nachverhandlungen müsse die Bundesregierung die Interessen der deutschen Bauern allen anderen Belangen voranstellen, fordert der Bauernbund.
Der aufgeregten Öffentlichkeit empfahl Paulsen, rhetorisch abzurüsten: "Es gibt keinen Handelskrieg. Freihandel ist kein gesellschaftlicher Wert wie Menschenrechte oder Demokratie." Nach Auffassung des Bauernbundes muss es das Recht von Staaten oder Staatengemeinschaften bleiben, souverän darüber zu entscheiden, welche Handelsgüter hereingelassen werden und in welchem Umfang. Paulsen weiter: "Die Amerikaner werden unsere guten Autos im Zweifelsfall mehr vermissen als wir das Gensoja im Futtertrog."