Der Bauernbund Brandenburg hat erneut von der Landesregierung Maßnahmen gegen die Biberplage gefordert. Bis auf mehrere zehntausend tote Bäume habe der Biber in diesem Jahr zwar wenig Schaden angerichtet, räumt Bauernbund-Vorstand Lutz Wercham ein: "Das lag allerdings nur daran, dass 2018 Überschwemmungen mangels Regen fast unmöglich waren." Die Vermehrung des Schadnagers gehe jedoch unvermindert weiter, warnt der 32jährige Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oderbruch, in den kommenden Jahren sei mit einer zunehmenden Versumpfung des Landes zu rechnen.
Dringend notwendig ist aus Sicht des Bauernbundes daher, dass die Biberverordnung endlich praxisnah ausgestaltet wird. "Wo Entnahmen durch die Naturschutzbehörden genehmigt wurden, muss der Abschuss künftig ganzjährig und flächendeckend möglich sein", verlangt Wercham. Außerdem seien zusätzliche Anreize für die Jäger erforderlich, etwa eine Abschussprämie oder die Erlaubnis der Vermarktung: "Der Landwirtschaftsminister sollte Biberpelz und Biberbraten als regionale Spezialitäten auf der nächsten Grünen Woche vorstellen."
An der Biberplage zeige sich das ganze Versagen der brandenburgischen Naturschutzpolitik, so Wercham: "Wenn eine Art nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, muss sie zügig reguliert werden – mit jedem Jahr der Untätigkeit steigt der Aufwand dafür weiter an, und wir Landwirte haben es auszubaden."