Anlässlich des heutigen Treffens des brandenburgischen und sächsischen Ministerpräsidenten mit kommunalen Vertretern in der so genannten "Lausitzrunde" hat der Bauernbund Brandenburg seine Auffassung bekräftigt, dass in der Region kein weiteres Dorf dem Tagebau zum Opfer fallen dürfe. "Der Braunkohleplan Welzow Süd 2 war ein energiepolitischer Fehler und muss umgehend revidiert werden", forderte Bauernbund-Vorstand Lutz-Uwe Kahn: "Von der Landesregierung erwarten wir die klare Aussage, dass Proschim bleibt. Das Recht auf Heimat und Eigentum muss Vorrang haben vor den Profitinteressen eines ausländischen Energiekonzerns."
Die Braunkohleverstromung sei eine Technologie von gestern, so Kahn weiter. Bei der kommende Woche beginnenden letzten Verhandlungsrunde der Kohlekommission sollte der Sicherung landwirtschaftlicher Flächen deshalb mehr Bedeutung eingeräumt werden als bisher, argumentiert der 62jährige Landwirt aus Kleeßen im Havelland: "Die auf Dauer angelegte Nutzung von Äckern, Wiesen und Wäldern hat langfristig gesehen einen deutlich höheren ökonomischen Wert als die einmalige Auskohlung." Dabei entstehende Kippenböden seien aus landwirtschaftlicher Sicht minderwertig, würden auf unabsehbare Zeit keinen nennenswerten Ertrag bringen, bemängelt der Bauernbund.