Der Bauernbund Brandenburg hat die Behauptung des Max-Planck-Instituts für Chemie, die deutsche Landwirtschaft sei der Hauptverursacher von Feinstaubbelastungen, als "Grüne-Woche-Märchen des Jahres 2019" bezeichnet. In Zeiten steigender Lebenserwartung besonders absurd sei die durch das Institut vorgelegte Hochrechnung, aufgrund von Ammoniak-Emissionen aus der Tierhaltung würden in Deutschland rund 50.000 Menschen vorzeitig sterben, sagte Bauernbund-Vorstand Jens Gerloff, Ackerbauer und Mutterkuhhalter aus Teetz in der Prignitz: "1990 hatten wir genausoviele Autos wie Schweine, nämlich 30 Millionen. Seitdem hat sich die Zahl der Schweine auf 26 Millionen verringert, die Zahl der Autos auf 46 Millionen erhöht. Aber wie immer ist die Landwirtschaft auch am Feinstaub schuld."
Durch permanente und pauschale Schuldzuweisungen werde ein gesellschaftliches Klima erzeugt, in dem Bauern die Lust an ihrer Arbeit verlieren sollen: "Damit schaffen die vorgeblichen Kritiker der Agrarindustrie ideale Vorraussetzungen für eine weitere Industrialisierung", bemängelt Gerloff: "Neunzig Prozent unserer Landwirtschaft sind bäuerliche Familienbetriebe, die solide und nachhaltig wirtschaften und die es satt haben, sich ständig rechtfertigen zu müssen."
Der Bauernbund bestreitet nicht, dass in der Max-Planck-Gesellschaft überwiegend seriöse Wissenschaftler arbeiten. Gerloff warnte jedoch davor, wissenschaftliche Studien nicht mit dem gesunden Menschenverstand zu überprüfen: "Zur Jahrtausendwende hat das Max-Planck-Institut für Biochemie noch BSE-Tests entwickelt, um die Menschheit vor dem Rinderwahn zu retten. Heute wissen wir, dass die wirklichen Wahnvorstellungen eher in den Forschungslabors zuhause waren."