Der Bauernbund Brandenburg, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe, hat sich zurückhaltend zum heute veröffentlichten Wolfsmanagementplan des Umweltministeriums geäußert. "Es liegt vielleicht in der Natur der Sache, dass ein mit vielen unterschiedlichen Beteiligten erarbeitetes Papier zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits veraltet ist", sagte Bauernbund-Vorstand Frank Michelchen, Biobauer aus Leibsch im Spreewald, der bereits drei Kälber durch den Wolf verloren hat.
Michelchen verweist darauf, dass die Bundesregierung angesichts der immer schnelleren Ausbreitung des Raubtiers eine Naturschutzrechtsnovelle vorbereitet, nach der Wölfe an der Weide so lange geschossen werden dürfen, bis keine Schäden mehr auftreten. Michelchen: "In dem im Wolfsmangementplan enthaltenen, auch vom Bauernbund mitgetragenen Thesenpapier ist genau diese Option formuliert – als nächster Schritt sollte jetzt die bislang völlig wirkungslose Wolfsverordnung angepasst werden, damit wir unsere Weidetiere aktiv verteidigen können."
Der Bauernbund und inzwischen 53 Städte und Gemeinden fordern wolfsfreie Zonen in Brandenburg. Überall wo Menschen und Weidetiere sind, müssten Wölfe konsequent gejagt werden, verlangt Michelchen und wünscht sich vom neuen Umweltminister entschlossenes Handeln: "Die Menschen im ländlichen Raum haben die Nase voll von schönen Worthülsen und leeren Versprechungen."