Der Bauernbund Brandenburg, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe, hat die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Bauernmilliarde abgelehnt. „Wir nehmen kein Schweigegeld“, sagte Bauernbund-Geschäftsführer Reinhard Jung: „Bei Mercosur, Düngebetrug und Insektenlüge geht es nicht nur um die wirtschaftliche Zukunft unserer Betriebe, es geht um unsere Berufsehre.“ Wenn die Bundesregierung glaube, sie könne ihre auf manipulierten Daten und falschen Anschuldigungen beruhende Politik einfach so fortsetzen, indem sie ein bisschen Geld verteilt, unterschätze sie die Bauern gewaltig, so der 54jährige Mutterkuhhalter aus Lennewitz in der Prignitz: „Das Spiel kann sie mit angepassten Funktionären spielen, aber nicht mit den Zehntausenden, die diesen Winter auf die Straße gegangen sind.“
Das Handelsabkommen mit Südamerika, die Novelle der Düngeverordnung und die Maßnahmen des so genannten Agrarpakets würden dazu führen, dass die heimische Produktion sinnlos heruntergeregelt wird, um im Gegenzug minderwertige Agrarprodukte aus Übersee zu importieren mit schlimmen Folgen für die Umwelt, ist sich der Bauernbund sicher. Jung: „Unsere bäuerlichen Familienbetriebe denken in Generationen und wirtschaften in Einklang mit der Natur. Wir wollen von der Politik kein Geld, wir wollen vor allem in Ruhe gelassen werden.“