Interessenorganisation sollten ihre Mitglieder vertreten und nicht durch die Regierung finanziert werden - Wolfsdemo des Bauernbundes 2018 vor dem LandtagDie FREIEN BAUERN Brandenburg haben die Kürzung der Fördermittel für Naturschutzverbände im geplanten Doppelhaushalt als ersten Schritt in die richtige Richtung bezeichnet und Finanzminister Robert Crumbach zugleich aufgefordert, das Thema grundsätzlicher anzugehen. „Wenn BUND, Nabu und andere, die sich selbst gern als Nichtregierungsorganisationen bezeichnen, von der Regierung mit umfangreichen Geldern ausgestattet werden, ist das nicht nur Steuerverschwendung, sondern zugleich ein Demokratieproblem“, meint Lutz Wercham, Vizepräsident der FREIEN BAUERN Brandenburg. Die gesellschaftliche Debatte brauche durchaus Verbände, die sich glaubwürdig gegen staatlich sanktionierte Naturzerstörung zur Wehr setzen statt von den damit regelmäßig verbundenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu profitieren, argumentierte der 38jährige Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oderland: „Wer direkt Geld vom Staat bekommt im Rahmen der institutionellen Förderung, wird mit substanzieller Kritik jedoch eher vorsichtig sein und sich lieber woanders austoben, etwa mit wirklichkeitsfremden Vorwürfen an die Landwirtschaft“.
Über die für den neuen Haushalt vorgesehene Mittelkürzung von 920.000 Euro auf 700.000 Euro hinaus schlagen die FREIEN BAUERN Crumbach deshalb die komplette Streichung der Verbändeförderung vor. Das gelte natürlich nicht nur für den Naturschutzbereich, stellte Wercham klar und erinnerte daran, dass sein Verband bereits vor einem Jahr die Förderung des Deutschen Bauerntages in Cottbus mit 100.000 Euro aus dem Landeshaushalt kritisiert hatte: „Parteipolitik und Interessenpolitik sollten sauber getrennt sein – alles, was auch nur den Verdacht von Gefälligkeiten oder Rücksichtnahmen aufkommen lassen könnte, schadet dem Ansehen der demokratischen Institutionen.“ Die FREIEN BAUERN Brandenburg finanzieren sich fast ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und legen großen Wert darauf, die Interessen ihrer Mitglieder unabhängig von agrarfremden Einflüssen in die gesellschaftliche Debatte einzubringen.