Drei Jahre nach Ende des verheerenden Binnenhochwassers im Oderbruch hat der Bauernbund Brandenburg der Landesregierung vorgeworfen, die Gewässerunterhaltung weiterhin zu vernachlässigen. "Nach wie vor gibt es keine Perspektive für eine Grundräumung der Wriezener Alten Oder, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr verlandet ist", kritisiert Bauernbund-Vorstand Lutz Wercham, Ackerbauer aus Wilhelmsaue bei Letschin, und warnt vor einer "trügerischen Ruhe. Bei vergleichbaren Starkniederschlägen würden die besten Ackerböden Brandenburgs erneut absaufen."
Besonders erbost die Bauern, dass das Landesumweltamt laut einer im März veröffentlichten Stellungnahme plant, die Oderbruchgewässer künftig breit, flach und mit vielgestaltiger Uferzone zu entwickeln. "Statt das Gewässersystem so zu unterhalten wie es seit Friedrich dem Großen funktioniert, sollen wir offensichtlich ein Experimentierfeld für Auenwildnis werden", befürchtet Wercham. Auch dass bislang keinerlei Maßnahmen ergriffen wurden, um die wachsende Biberpopulation einzudämmen, weise in diese Richtung.