Der Bauernbund Brandenburg, Vertretung der bäuerlichen Familienbetriebe im Land, hat die heutige Verabschiedung des Braunkohleplans Welzow Süd II durch die Landesregierung als "menschenverachtend und verantwortungslos" bezeichnet. "Rot-Rot verkauft ein Stück Brandenburger Heimat an einen schwedischen Staatskonzern, opfert von fleißigen, ehrlichen Menschen geschaffenes Eigentum und fruchtbare landwirtschaftliche Böden der Profitgier von Konzernmanagern und Gewerkschaftsbossen", so Bauernbund-Vorstand Marcus Schilka, Landwirt aus Guhrow im Spreewald.
Durch den Kabinettsbeschluss sieht Schilka die Glaubwürdigkeit Brandenburger Politik in Frage gestellt: "Das Versprechen von Manfred Stolpe, Horno sei das letzte Dorf, das der Braunkohle zum Opfer fällt, erweist sich heute als Lüge, ebenso wie das Wahlversprechen der Linken, es werde keine neuen Tagebaue geben." Der Plan richte sich zudem frontal gegen die Energiewende, kritisieren die Bauern – während in Nordrhein-Westfalen bereits genehmigte Tagebaue wegen fehlenden Energiebedarfs verkleinert würden, mache Rot-Rot "einfach weiter, als lebten wir noch in der DDR."