Als "bodenlose Frechheit" hat der Bauernbund Brandenburg die Ankündigung des Potsdamer Landwirtschaftsministeriums bezeichnet, in den gefluteten Havelpoldern lediglich 50 Prozent der Ertragsausfälle entschädigen zu wollen. "Die gezielt herbeigeführte Überflutung landwirtschaftlicher Nutzflächen ist keine Naturkatstrophe, sondern eindeutig eine Maßnahme des Katastrophenschutzes", erklärte Bauernbund-Vorstandsmitglied Lutz Wercham, Landwirt aus Wilhelmsaue im Oderbruch.
Der Bauernbund wolle gar nicht die Notwendigkeit der Flutung in Frage stellen, so Wercham weiter, nur dürften die Kosten nicht einzelnen Landwirten aufgebürdet werden: "Das wäre so, wie wenn das Land im Baumarkt Sandsäcke besorgt und an der Kasse erklärt, dass es später vielleicht die Hälfte bezahlt." Sollte es bei der angekündigten Regelung bleiben, sei von den betroffenen Landwirten künftig keine Kooperation mehr zu erwarten.