Anlässlich des Auslaufens der Milchquotenregelung zum 31. März hat der Bauernbund Brandenburg die Politik aufgefordert, die Marktposition der Milcherzeuger zu stärken. "Es muss endlich Schluss sein mit den von der Molkereiwirtschaft nach wie vor praktizierten Knebelverträgen, die den Bauern zur Milchablieferung verpflichten ohne einen festen Abnahmepreis zu garantieren", sagte Bauernbund-Vorstand Jens Gerloff. In keiner anderen Branche würde man so unanständig mit Vertragspartnern umgehen, kritisierte der 50jährige Landwirt aus Teetz in der Prignitz: "Lieferverträge ohne Preis sind sittenwidrig und gehören per Gesetz verboten."
Die Frage, ob die Milchquote über Mengensteuerung die Einkommen der Milcherzeuger hätte stabilisieren können, bezeichnete Gerloff als theoretisch: "In den letzten zwanzig Jahren wurde sie nie in dieser Weise angewandt." Jetzt gelte es, den Blick nach vorn zu richten und faire Lieferverträge durchzusetzen. Aus ökonomischer Sicht seinen die in der Regel ausreichend mit Flächen ausgestatteten Milchviehbetriebe in Brandenburg ohnedies für einen künftig schärferen Wettbewerb gut aufgestellt, betonte Gerloff.