Der Deutsche Bauernbund wird am 25. April 2015 um 14 Uhr einen Kranz am Denkmal für die Opfer der Zwangskollektivierung in Kyritz niederlegen. Das vom Bauernbund vor fünf Jahren errichtete Denkmal in der Graf-von-der-Schulenburg-Straße am Ortseingang aus Richtung Wittstock erinnert daran, dass in der kurzen Zeit von Mitte Januar bis zum 25. April 1960 etwa 400.000 bis dahin selbständige Bauern mit brutaler Gewalt und Psychoterror gezwungen wurden, ihr Eigentum in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften einzubringen. Zahlreiche Landwirte entzogen sich der Kollektivierung durch Selbstmord oder Flucht in den Westen.
Bei der Kranzniederlegung sprechen zwei Historiker: Rainer Potratz, bei der brandenburgischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur für Forschung und Gedenkstätten zuständig, wird die historische Entwicklung von der Bodenreform bis zum so genannten Sozialistischen Frühling 1960 im Überblick skizzieren. Reinhard Jung, heute Landwirt und Geschäftsführer des Bauernbundes Brandenburg, wird die ökonomischen und gesellschaftlichen Nachwirkungen der Zwangskollektivierung bis in unsere Zeit umreißen und damit aktuelle Bezüge herstellen. Umrahmt wird die Veranstaltung durch den Posaunenchor der Kirchengemeinde Sarnow, anschließend ist ein gemeinsames Kaffeetrinken in Bluhms Hotel am Markt vorgesehen. Die Einweihung des Denkmals 2010 hatte in Brandenburg eine wochenlange agrarpolitische Debatte ausgelöst. Alle interessierten Bürger sind herzlich nach Kyritz eingeladen.