Der Bauernbund Brandenburg, Interessenvertretung der Familienbetriebe im Land, unterstützt die Forderung der protestierenden Milchviehhalter nach vorübergehender Deckelung der Produktion. „Ein halbes Jahr nach Ende der Quote zeigt sich, dass unbegrenztes Mengenwachstum der gesamten Branche schadet", sagte Bauernbund-Vorstand Jens Gerloff, Landwirt aus Teetz in der Prignitz, angesichts der Staffelfahrt des BDM für ein europaweites Milch-Krisenmanagement. Die von Bundesregierung und Bauernverband immer wieder bemühten Exportchancen bis nach China hätten sich als „gravierende Fehleinschätzung" erwiesen. Bei Milchpreisen von deutlich unter 30 Cent sei es höchste Zeit, die Produktion dem europäischen Bedarf anzupassen und damit Rahmenbedingungen für eine Markterholung zu schaffen.
Auf Landesebene müsse festgestellt werden, dass die Förderung von Stallneubauten ohne Größenbegrenzung kontraproduktiv wirkt, so Gerloff weiter: „Unter dem Deckmantel des Tierwohls werden nach wie vor Mega-Ställe mit tausenden Kühen finanziert, die nicht nur gesellschaftlich umstritten sind, sondern auch ganz direkt die Überproduktion anheizen – und damit für den Milchpreisverfall verantwortlich sind."